Im Kiosk durch die EURO – Teil 3

Bis zum 14. Juli 2024 fand die UEFA EURO 2024 statt. Ob Public Viewing oder Spiele in der Stadt: in der Stuttgarter City war viel los. Das hat auch den Einzelhandel beeinflusst, der besonders gefordert war. Wir haben Michael Heinz in seinem Kiosk am Schlossplatz (Königstraße 22) über den Zeitraum begleitet. Heute lesen Sie den dritten Teil unserer Serie, in dem Michael Heinz Bilanz zieht. Im Medienecho war das Urteil des Einzelhandels geteilt. Nicht alle Betreiberinnen und Betreiber waren glücklich über die Menschen in der Stadt. Das Publikum, so die Meinung, war Großteils nicht kaufkräftig und kam kaum zum Shoppen in die Stadt. Und auch die Wirtinnen und Wirte sind geteilter Meinung. Mit seinem Kiosk bewegt sich Michael Heinz an der Schnittstelle zwischen Einzelhandel und Gastro. Hier versorgen sich die Kundinnen und Kunden mit Getränken und anderen Kleinigkeiten.


„Wir sind mega happy wie es gelaufen ist,“ fasst er zusammen. „Die Tage wirken nach, wir erholen uns noch, aber wir sind glücklich.“ Inzwischen, erklärt er, seien sie dabei, die Kühlschränke und das Lager wieder umzuräumen, da sich der Fokus der Käuferinnen und Käufer nun wieder wandle. Das Publikum der UEFA EURO 2024 habe sich auf Bier fixiert. Das ändere sich nun wieder. Nun werde wieder die gesamte Bandbreite des Angebots aufgefahren.
Im ersten Teil unserer Serie hatten wir nach dem Worst-Case-Szenario und nach Befürchtungen gefragt. Diese scheinen sich nicht bestätigt zu haben. Rückblickend schildert Michael Heinz, dass es keine Schwierigkeiten gegeben habe: „Wir hatten keinen Ärger. Es war absehbar, dass es harte Tage werden würden, aber das Publikum war sehr friedlich und das haben wir auch im Kiosk gespürt.“
Insgesamt resümiert Michael Heinz, dass es doch eine gewisse Grundanspannung bei den Händlerinnen und Händlern in der Stadt gegeben habe. Ob das an Sicherheitsbedenken lag oder doch an der ungünstig verteilten Kaufkraft des Publikums, kann er nicht zuordnen. „Viele Menschen, die normalerweise in die Stadt kommen, kamen nicht. Das haben viele meiner Kolleginnen und Kollegen bemerkt. Trotzdem war es eine tolle Zeit, eine spannende und interessante Zeit! Ich persönlich möchte keinen der Gäste in der Stadt missen. So viele Menschen kamen und feierten friedlich. Welches Event auf der Welt kann so etwas schon bewirken?“
So ist es offenbar, wenn König Fußball regiert. Die Stadt war kaum wiederzuerkennen und es war insgesamt eine tolle Atmosphäre. Wie also fällt die Bilanz von Michael Heinz aus? „Es war toll, meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben das super gemacht. Ihnen gilt mein Dank! Natürlich würde ich mich über weitere Events freuen. Gleichzeitig sind wir alle froh, dass es vorbei ist. Denn die Arbeitsbelastung war schon enorm. Zum Tagesgeschäft kamen immer wieder Spitzenzeiten, zu denen das Geschäft wirklich voll war.“
Für Stuttgart insgesamt sei die UEFA EURO 2024 bestimmt ein gutes Event gewesen. Denn das Bild, das Handel, Gastro, Kunst und Kultur haben vorzeigen können, sei wirklich gut gewesen. Und wer weiß, vielleicht erzählen die internationalen Besucherinnen und Besucher ja ihren Bekannten von der schönen süddeutschen Stadt in Kessellage, die man unbedingt einmal gesehen haben muss.

Der Eingang zum Kiosk am Schlossplatz.

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